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Sehr geehrte Damen und Herren,

untenstehend möchten wir Ihnen eine Stellungnahme der Kreissynode Potsdam zur Solidarität mit Israel zugänglich machen.

Die Kreissynode Potsdam ist zutiefst schockiert über den menschenverachtenden Terror, den die Terrororganisation Hamas über Menschen besonders in Israel und in der ganzen Welt gebracht hat. Die Kreissynode Potsdam erklärt die Solidarität mit Israel.

Die Kreissynode Potsdam beklagt das Leid so vieler Menschen. Sie fühlt mit allen trauenden Angehörigen der Opfer, mit den Menschen, die zu Geiseln brutaler Gewalt geworden sind, ihren Familien und Freunden.

Die Synode stellt sich unverbrüchlich an die Seite der Jüdinnen und Juden in unserer Stadt und in unserem Land. Sie ermutigt alle Menschen zur Zivilcourage, Anfeindungen entschlossen entgegenzutreten. Sie verurteilt den an Grausamkeit nicht zu überbietenden Angriff und die Massaker der Hamas, die darauf zielen, jüdisches Leben generell zu vernichten und den Staat Israel auszulöschen. Israel ist und bleibt Zufluchtsort von Jüdinnen und Juden – sein Existenzrecht darf von niemandem in Frage gestellt werden. Geschieht es, widersprechen wir entschieden und treten dem mit aller Kraft entgegen. Die Synode betont ihre Haltung, dass sie das Selbstverteidigungsrecht Israels ausdrücklich anerkennt. Wir treten den Lügen entschieden entgegen, wonach Israel genozidale Absichten oder Handlungen unterstellt werden und Israel als Apartheidstaat verunglimpft wird.

Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder offen bedroht werden und Angst um Leib und Leben haben müssen. Die Kreissynode verurteilt alle Übergriffe auf Jüdinnen und Juden, die Kennzeichnung von Häusern jüdischer Menschen durch das Aufbringen von Davidssternen, die Verhöhnung der Opfer der Massaker der Hamas durch Gesänge und Parolen. Diese Angriffe sind Angriffe auf uns, unsere Werte und unser Selbstverständnis.

Die Kreissynode Potsdam tritt jeglicher Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft entschieden und konkret entgegen. Sie tut das in dem Bewusstsein, dass auch der moderne Antisemitismus Wurzeln in christlichen Traditionen hat und diese Saat immer noch in unseren Reihen wächst. Die Synode tut alles, um dies aktiv und mutig zu unterbinden. Wir verurteilen antisemitische und antijudaistische Traditionen im Christentum als Irrwege und falsche Lehren und stellen klar: jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft ist Sünde gegen den Heiligen Geist und hat in unseren Gemeinden und unseren Theologien keinen Platz. Jüdinnen und Juden sind unsere Geschwister; die Gemeinde Gottes ist als Israel und als Kirche unauflöslich Eine. Wir bekennen uns zu Jesus dem Juden und den jüdischen Wurzeln unseres Glaubens. „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ (Römerbrief 11,18).

Die Synode bangt um die Geiseln und betet für ihre Befreiung. Sie ist zugleich erschüttert über die Lage der Menschen im Gazastreifen, Kinder, Frauen, Männer, Alte, die durch die Hamas in einen brutalen Krieg hineingezogen werden, sogar als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Sie fordert, auch diese Menschen nicht zu vergessen, Ihnen zu helfen und sie nicht im Stich zu lassen, und schließt sie in ihr Gebet ein.

Die Synode ruft dazu auf, dass alle Angehörigen der Religionen, vielerorts Zeichen des Friedens und der Menschlichkeit setzen und das gemeinsame Gespräch gerade jetzt intensivieren. Gleichzeitig fordert die Synode alle Religionen dazu auf, sich darauf zu besinnen, für die Gleichwertigkeit und die Würde aller Menschen, für das Recht auf Leben und für den Frieden einzutreten.
„Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ – Micha 6,8