Die Gründung der ostdeutschen DEFA-Filmstudiums jährte sich 2021 bereits zum 75. Mal. Grund genug für das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg den Studios eine eigene Filmreihe – Jüdisch im Sozialismus – zu widmen. Je drei polnische und DEFA-Spielfilme aus den Entstehungsjahren 1946 bis 1989 wurden gezeigt. Aus den späten 40ern stammte „Die letzte Etappe“, der Film eines Auschwitzüberlebenden zu den Gräueltaten im Lager, aber auch angesichts des nahenden Kriegsendes wachsenden Widerstandsgeistes – der erste Film überhaupt, welcher sich mit dem Thema der Lagererfahrungen auseinander gesetzt hat. Zur gleichen Zeit entstand „Die Affaire Blum“, der die antisemitische Stimmungslage in der ausgehenden Weimarer Republik skizzierte. Aus den 60ern wurden die Filme „Die Passagierin“ sowie „Chronik eines Mordes“ vorgeführt. Während eine KZ-Überlebende als Passagierin auf einer Atlantik-Überfahrt sich der Begegnung mit einer ehemaligen KZ-Aufseherin stellen muss, erzählt die Chronik von der Heimkehr einer Überlebenden in ihre Süddeutsche Heimat und der Konfrontation mit den ehemaligen Tätern, die sich dort nach wie vor in Amt und Würden befanden. Den Abschluss fand die Reihe mit „Das gelobte Land“, ein gründerzeitliches Portrait zum polnisch-deutsch-jüdischen Miteinander, sowie „die Schauspielerin“, die Ehegeschichte eines Juden und einer Nicht-Jüdin – ein berührender Film zu persönlichen Schicksalen der damaligen Zeit.