Im September 2005 hat das Goethe-Institut Krakau zum dritten Mal das Festival der deutschsprachigen Schultheater in Südpolen, diesmal zum Thema „Grenze” ausgerichtet. Bei der Theaterarbeit haben sich die polnischen DeutschlehrerInnen und ihre SchülerInnen mit Fragen des Fremdseins auseinandergesetzt.
Den ersten Preis hat die Gruppe des I. Allgemeinbildenden Lyzeums in Ko?skie für die Vorstellung „MUSTAFA” gewonnen. Die Gruppe von 20 Jugendlichen wird vom 19.05.-23.05.2006 am Theatertreffen der Jugend in Berlin teilnehmen.
Wann fühlt man sich fremd? Ist es nur im Ausland, oder kommt man sich auch zu Hause oder in der Klasse fremd vor? Was bildet die Grenzen zwischen den einzelnen Menschen? Und zwischen den Staaten: ist es die Sprache, die Geschichte, die Kultur, oder gibt es keine Grenzen mehr? Am Festival nahmen 16 Schülergruppen aus Schulen der Sekundarstufe I und II teil. Außerdem wurde der Jugendclub des Deutschen Theaters in Berlin zu einer Gastaufführung eingeladen.
Auf dem Programm des Aufenthalts, das mit der Theaterpädagogin am Berliner Theater sowie mit den Jugendlichen des Jugendclubs vorbereitet wurde, stehen nicht nur der gemeinsame Besuch der Vorstellungen im Rahmen des Theatertreffens der Jugend und der anschließenden Diskussionen mit dem Publikum. Es sind auch ein gemeinsamer Theaterworkshop sowie ein Erfahrungsaustausch zur Theaterarbeit geplant. Die Jugendlichen des Jugendclubs am Deutschen Theater Berlin werden die polnischen Jugendlichen durch Berlin führen.
Die bisherigen Aktivitäten der Spracharbeit des Goethe-Instituts Krakau im Bereich Theater haben bewiesen, dass die Jugendlichen im gemeinsamen Spiel viel schneller in engeren Kontakt kommen. Das Thema des Festivals, das jetzt in einem Workshop in Berlin vertieft werden soll: Fremdsein bzw. das Bild des Anderen wird sicher zur intensiveren Auseinandersetzung und hoffentlich zum Abbau von Stereotypen beitragen.