Das Gebäudeensemble Hüttenweg 46 wurde Anfang der fünfziger Jahre errichtet und ab 1957 zunächst von der US- Armee als interreligiöses Gemeindezentrum genutzt. Das Sakralgebäude im Hüttenweg 46 erhielt den Namen „Chaplain Center” und wurde vorwiegend von englischsprachigen Christen besucht. Im Juni 1994 fand der letzte Gottesdienst im „Chaplain Center” statt.

Nach Abzug der US-Truppen übernahmen 2 Trägervereine (der christliche Verein „Saint David and All Saints” und der jüdische Verein „Sukkat Schalom”) gemeinsam diese in Deutschland wohl einmalige Einrichtung unter einem gemeinsamen Dach. Der Eröffnungsgottesdienst fand im Jahre 1999 statt.

Kern der interreligiösen Aktivitäten des Gemeindezentrums ist ein von allen dort angesiedelten Religionsgruppen gemeinsam genutzter Multifunktionsraum. Das Nutzungsspektrum dieses Raumes ist breit. Er wird wochentags als Speiseraum des im Gebäude befindlichen christlichen Kindergartens, als Probenraum der christlichen Chöre und auch als Synagoge an Wochenenden und jüdischen Feiertagen genutzt. Des Weiteren finden im Gemeindezentrum Hüttenweg 46 regelmäßig Kinder- und Jugendprojekte statt.

Gründungsmitglied der jüdischen Gemeinde ist Dr. Andreas Nachama, dessen Vater, Estrongo Nachama, lange Jahre Kantor im „Chaplain Center” war. Dr. Nachama ist die Vermittlung zwischen den Religionen ein besonders wichtiges Anliegen. Um die interreligiöse Arbeit auch weiterhin gewährleisen zu können, war eine Renovierung bzw. der Umbau des Multifunktionsraumes dringend notwendig. Da sich die Gemeinde nahezu ausschließlich durch Mitgliederbeiträge und Spenden erhalten muss, waren für die Renovierung zusätzliche finanzielle Mittel erforderlich.

Die F.C. Flick Stiftung unterstützte dieses Toleranzprojekt mit 10.000,- Euro. Damit soll der Erhalt und Ausbau der interreligiösen Jugendarbeit gewährleistet werden.