Ist Antisemitismus eine Gefahr für unsere Demokratie?
Sind Regelungen in den Verfassungen der Länder und im Grundgesetz notwendig, um den stetig anwachsenden Antisemitismus wirksam zu bekämpfen? Zu diesen und anderen Fragen haben am Donnerstagabend, den 24. Februar 2022 in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund die Antisemitismusbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume und des Freistaates Bayern, Dr. Ludwig Spaenle diskutiert. Mit auf dem Podium waren der Rektor des Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam, Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka sowie die Geschäftsführerin der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz, Susanne Krause-Hinrichs. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Herausgeber des Tagesspiegels Stephan-Andreas Casdorff.
Als gedanklicher Einstieg zum Thema des Abends wurde ein Ausschnitt der bewegenden Rede des Präsidenten der Knesset Mickey Levy im deutschen Bundestag anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages gezeigt. Das Bewahren der Erinnerung an die Schoa sei eine schwere Aufgabe, die jede Generation aufs Neue auf sich nehmen müsse, sagte er. Es gelte aber auch aus der Erinnerung eine Vision zu schaffen. „Eine Zukunft, die auf den Werten der Demokratie, der Freiheit und der Toleranz basiert“, so Levy.
In ihrem Grußwort betonte die damalige Hausherrin, Beauftragte des Landes Brandenburg beim Bund, Dr. Jutta Jahns-Böhm Antisemitismus sei ein sehr ernstes Thema. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr über 3.000 antisemitische Taten registriert. Es sei alarmierend, wenn sich Jüdinnen und Juden im eigenen Land nicht mehr sicher fühlen können. Anlässlich der aktuellen Geschehnisse in Osteuropa, sprach sie ihre Solidarität den Menschen in der Ukraine aus – der Einmarsch mache den 24. Februar 2022 zu einem dunklen Tag der europäischen Geschichte.