70 ehrenamtlich engagierte Jugendliche aus den helfenden Verbänden (Jugendrotkreuz, Jugendfeuerwehr, Johanniter-Jugend, THW-Jugend, DLRG-Jugend und Arbeiter-Samariter-Jugend) forschen, erkunden, entdecken und arbeiten eine Woche lang gemeinsam in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
In interessanten Workshops bekommen die Jugendlichen einen Eindruck von der Komplexität und Widersprüchlichkeit der Geschichte, von den Handlungsspielräumen der Akteure. Sie sollen angeregt werden, eigene Fragestellungen zu entwickeln und ihnen nachzugehen. Sie lernen, welche Auswirkungen eigenes Handeln bzw. Nicht-Handeln damals gehabt hat und heute noch haben kann, was es bedeutet(e), Zivilcourage zu zeigen, aber auch, Helfer/ Zuschauer/ Täter von Unmenschlichkeit zu sein.
Das Projekt wurde von den Landesverbänden der Jugendfeuerwehr, des Jugendrot-kreuzes, der Johanniter Jugend, der THW-Jugend, der DLRG-Jugend und der Arbei-ter-Samariter-Jugend gemeinsam mit dem Landesjugendring Brandenburg ausgear-beitet. Es nähert sich den TeilnehmerInnen durch deren Engagement im Alltag in diesen Verbänden. Die Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren werden für eine Woche in der internationalen Jugendbegegnungsstätte Ravensbrück untergebracht. Während dieser Zeit werden sie sich vor allem mit der Geschichte ihrer Verbände in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen.
Im Rahmen verschiedener Workshops werden Fragen, wie “Welche Haltung nahmen die helfenden verbände (Feuerwehr, Rotes Kreuz, etc.) im Nationalsozialismus ein? Wie wurde ihr Berufsethos des Helfens zugeschnitten bzw. bestimmte Gruppen da-von ausgenommen?” auf dem Programm stehen. Die TeilnehmerInnen sollen dabei eigene Fragestellungen zu der Thematik entwickeln und einen Eindruck von der Komplexität und der Widersprüchlichkeit der Geschichte bekommen. Begleitet wer-den die Workshop durch Begegnungen mit Zeitzeugen und Vorträge von Referenten.
Gleichzeitig werden die TeilnehmerInnen helfen die Gedenkstätte zu pflegen. Durch diese leichte körperliche Arbeit sollen sie einen noch tieferen Zugang zur Geschichte und dem historischen Ort bekommen. Sie werden ihrem ganz persönlichen Arbeits-ethos entsprechen “helfen”. Zum Abschluß wird es eine gemeinsame Veranstaltung aller geben, auf der Erfahrungen und Berichte ausgetauscht und das Erlebte diskutiert werden soll.