Fotos von Joachim Liebe, Potsdam
Ein Projekt unserer Stiftung in Kooperation mit der Kunstschule Potsdam und Jugenddörfern aus Israel (Leitung: David Cohen-Levy) sowie dem Kunstmuseum Tel-Aviv. Vom 6. bis 13. April 2011 in Potsdam begegnen sich 24 Jugendliche im Alter von 15 bis 18, davon 12 aus Potsdam, 12 aus Israel (Jugenddorf*) Das Ziel der Arbeit der Jugendlichen in drei künstlerischen Werkstätten ist die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte, speziell am Ort der Begegnung in Potsdam und Babelsberg. In den Ergebnissen der künstlerischen Arbeiten werden dann die unterschiedlichen Perspektiven der israelischen Gäste und der Potsdamer Jugendlichen dokumentiert. Die in den entstandenen Arbeiten zum Ausdruck kommenden, sicher differierenden Wahrnehmungen, präsentiert dann die das Projekt abschließende öffentliche Ausstellung am 13. April 2011 in der Kunstschule Potsdam. Die 24 Jugendlichen arbeiten gemeinsam in drei Werkstätten: Fotografie, Bildnerisches Gestalten und Städtebau („Die Stadt der Zukunft/städtebauliche Konzepte Tel-Aviv, Potsdam im Vergleich) vorrangig zu dem Thema Spuren jüdischen Lebens in Potsdam und Babelsberg; darüber hinaus zu frei gewählten Themen. Die Werkstatt Städtebau konzentriert sich auf die Spuren der Einwanderer in Tel-Aviv, – Stichwort Bauhaus – und nimmt vergleichend die Entwicklung des Städtebaus in Potsdam und Babelsberg seit den 1920ger Jahren in den Blick. Die Werkstätten finden jeweils von 9 bis 13 Uhr statt. Am Nachmittag begeben sich die Jugendlichen – begleitet und eigenständig im Wechsel – auf die Spurensuche. Sie entdecken etwa die ersten Stolpersteine in Potsdam, sprechen mit Stadthistorikern und Zeitzeugen, und besuchen historisch bedeutsame Orte in Potsdam. Die Jugendlichen aus Israel sind bei ihren Potsdamer Gastfamilien untergebracht. Jedem der zwölf deutschen Teilnehmer wird so ein israelischer Gast zugeordnet. Auch die Abende verbringt die Gruppe zusammen. Gemeinsam wird ein Tagebuch der Begegnung angelegt.
*Anmerkung zu Jugenddorf in Israel: die zwölf teilnehmenden Jugendlichen kommen aus insgesamt sieben Jugenddörfern in Israel, die über das ganze Land verteilt sind. Es sind Jugendliche, die im Alter von fünfzehn Jahren ohne ihre Eltern eingewandert sind und meist aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion aber auch aus Frankreich und Äthiopien stammen. Dazu kommen in Israel geborene Kinder, die aus sozial schwachen, bildungsfernen Familien kommen und im Jugenddorf besser gefördert werden können. Ein Schwerpunkt in der Betreuung liegt auf der künstlerischen Bildung (Theater, Pantomime, Bildende Kunst).