Mit Hilfe der Präventionsprojekte – zusammenfasst in “Netzwerk Brückenbau” – möchten wir rechtsextremen und fremdenfeindlichen Einstellungen durch die Stärkung und Förderung der demokratischen Kultur aktiv entgegenwirken. Der Fokus liegt in der Arbeit mit Kindern der Altersgruppe 8 bis 12 Jahre bzw. der dritten bis sechsten Klasse der Grund- und Mittelschulen sowie Gymnasien. Bereits in dieser Altersgruppe sind Vorurteile gegenüber Fremden, anders denkenden, anders aussehenden oder anders sprechenden Menschen vorhanden, die teilweis aus unreflektierten Aussagen aus Elternhaus und/oder Freundeskreis herrühren. In diesem Zusammenhang kommt es nicht selten zu Auseinandersetzungen zwischen SchülerInnen – nicht nur innerhalb einer Klasse, sondern auch klassenübergreifend. Der Abbau von Intoleranz, die Stärkung der eigenen Meinungsbildung sowie sozialer Kompetenzen bis zur Förderung des aktiven und gemeinsamen Handelns im Sinne von Zivilcourage sind dabei unsere Zielsetzungen im Projekt. Die Veranstaltungen werden jeweils von zwei MultiplikatorInnen durchgeführt. Hoher Stellenwert nimmt das Gespräch mit den SchülerInnen ein, um deren Erlebnisse und Erfahrungen bei Lösungsansätzen und -findungen einfließen zu lassen. „Gesicht zeigen“ – Grundschulpräventionsprojekt für 3. und 4. Klasse Die SchülerInnen lernen im Rahmen der 2-Stunden-Veranstaltung bzw. des Projekttages, was es heißt, Gesicht zu zeigen und nicht wegzuschauen. Dazu setzen sie sich mit den Begriffen „Fremd/e“ und „Feind“ näher auseinander, um anschließend den zusammengeführten Begriff „Fremdenfeindlichkeit“ zu diskutieren. Vorurteile und Stigmatisierungen werden aus der Perspektive der Kinder thematisiert. Die SchülerInnen erhalten beim Projekttag außerdem einen Einblick in Lebensbereiche anderer Kulturen. Die Aufarbeitung erfolgt in Kleingruppenarbeit mit verschieden Modulen. Ein Schwerpunkt bildet die Darstellung einer exemplarischen Konfliktsituation zwischen SchülerInnen unterschiedlichen Alters als Standbild. Über die Gefühlsebene der Beteiligten und der „Zuschauer“ werden Lösungsmöglichkeiten gesucht und diskutiert. Für dieses Projekt steht ein Begleitheft als Arbeitsmaterial für die SchülerInnen zur Verfügung. „Zivilcourage – Handeln braucht Mut“ – Präventionsprojekt für 5. und 6. Klasse Das Projekt baut auf dem Grundschulprojekt auf und setzt auf einer problemzentrierten Stufe an. Was bedeutet „Zivilcourage“, was ist mutig und wo beginnt Übermut? Auf solche und ähnliche Fragen erhalten die SchülerInnen in diesem Projekt Antworten. Weiterer Schwerpunkt bildet das Thema „Gewalt“ und seine Formen. Anhand von konkreten Beispielen, die fiktiv oder erlebnisbezogen sein können, entscheiden die SchülerInnen, welcher Stellenwert dieses auf einer Skala von 1 – 10 einnimmt. Diese Methode dient der Sensibilisierung für Sichtweisen und Wahrnehmungen von Gewalt bezüglich Opfer und Täter. Konsens dieser Veranstaltung ist die Erkenntnis: Anderen helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Die Stärkung des sozialen Klimas innerhalb des Klassenkollektivs wird durch das Arbeiten mit weiteren erlebnispädagogischen Elementen („Steh auf, wenn …“) erreicht.