Jugend im Land 3.0 – Digitale Demokratie- und Engagementförderung im ländlichen Raum ist ein Modellprojekt, das seit 2015 im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt e.V. (LAGFA) umgesetzt wird. Inhaltlich und finanziell unterstützt von der F.C. Flick Stiftung setzen sich fast 50 junge Menschen in Freyburg, Muldenstein, Seehausen, Tangermünde und Werben mit Teilhabe und Demokratie auseinander und werben für Jugendbeteiligung und Weltoffenheit in ihren ländlich geprägten Heimatorten.
Die Mädchen und Jungen werden, durch Fachkräfte vor Ort, motiviert, ihre Heimat zu erkunden und mittels online-basierter Methoden eigen Ideen für „Ihren Lieblingsplatz“ zu entwickeln. So wird beispielsweise die Schule, um einen Freizeitort ergänzt, ein Fußballplatz für die Familie kreiert oder eine Skateranlage entworfen. Diese Ideen vor politisch Verantwortlichen zu präsentieren und gemeinsame Umsetzungsstrategien zu entwickeln, ist ein weiterer Teil des Projektes.
Der Diskurs mit Verantwortungsträgern, das Ringen um Argumente und die Übernahme von Verantwortung für „ihr Projekt“ helfen den Heranwachsenden, politische Mitbestimmung als wichtigen Teil der Zivilgesellschaft zu erleben. Dass dabei die sozialen Netze eine wichtige Rolle spielen, ist bekannt. Wie diese genutzt werden können, um Jugendliche in ihrem Engagement für Vielfalt zu stärken, soll anhand dieses Projekts gezeigt werden.
Beispielsweise gab es Bürgermeisterwahlen unter den Aktiven für die erbaute Minecraft-Stadt und anschließend einen Dialog der „Minecraft-Bürgermeisterin“ mit der gewählten Ortsbürgermeisterin. Dieses Gespräch „von Bürgermeisterin zu Bürgermeisterin, also auf Augenhöhe“ führt zu einer neuen Wahrnehmung von Jugendengagement und verdeutlicht den jungen Menschen, dass Kommunalpolitik ein wichtiges Feld für Mitbestimmung ist, das es zu nutzen gilt.