Die Begegnung der Generationen „Das Tandem- Projekt“ brachte drei Großeltern- Enkel Paare aus Israel mit 3 Großeltern- Enkelpaaren aus Deutschland, vorwiegend aus der Region Berlin-Brandenburg, für eine gemeinsame Woche zusammen.
Die drei Großeltern aus Israel sind in Deutschland geboren und haben als Kinder den Holocaust erlebt. Sie sind Klienten von Amcha-Israel, einer Organisation, die in 13 Zentren psychosoziale Betreuung bietet und Anlaufstelle für Holocaustüberlebende ist. Ausgehend von der Begegnungsstätte Gollwitz, in der alle gemeinsam wohnten, unternahm die Gruppe Ausflüge zu den Stätten der Kindheit, besuchte das evangelische Gymnasium Kleinmachnow und führte dort Zeitzeugengespräche mit verschiedenen Klassenstufen. Die Schüler zeigten sich stark beeindruckt, wieviel Lebensfreude die Zeitzeugen trotz des erlebten Leids ausstrahlten.
Durch die gemeinsamen Erlebnisse wuchs die Gruppe zusammen. Das Interesse für die jeweiligen Biographien der Deutschen und der Israelis innerhalb, aber auch zwischen den Generationen war groß. Die Enkel erlebten ihre Großeltern in einem anderen Kontext und hörten sie zum Teil das erste Mal über ihre Vergangenheit reden. Malte aus Kleinmachnow: „Es ist das erste Mal, dass meine Großmutter so über ihre Vergangenheit spricht, bisher meinte Sie immer, Sie hätte nichts zu berichten“.
Richard Hirshhorn erzählte seine Lebensgeschichte zum ersten Mal in deutscher Sprache in Deutschland: “Ich finde es großartig, dass man sich in Deutschland so mit der Vergangenheit beschäftigt und solche Projekte macht, deshalb spreche ich hier zum ersten Mal auch auf Deutsch“. Sein Enkel Adar: „Nächstes Jahr will ich wiederkommen“.