Das im August 2016 in Auschwitz durchgeführte Sommerlager richtete sich an junge Menschen ab 16 Jahren aus ganz Europa. Zwei Wochen lang setzten sich die Jugendlichen mit der Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden sowie der Mittäterschaft von J.A. Topf & Söhne Erfurt auseinander. Ziel war die Reflexion der Verantwortung nicht nur der unmittelbaren Mörder im Vernichtungslager, sondern auch ihrer Mittäter überall in der Gesellschaft. Es sollte der Opfer und ihrer unermesslichen Leiden gedacht werden. Dieses Leiden wurde von den Tätern damals bewusst ausgeblendet.
An den zwei intensiven Studientagen lernte die Gruppe das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau kennen. Ergänzend besuchte die Gruppe einen Workshop zum Thema „Schuld“ in der Shoah-Ausstellung in der Gedenkstätte. Ein Schwerpunkt des Workshops war die Geschäftsbeziehung der Firma Topf & Söhne Erfurt mit der SS. Im Anschluss beschäftigte sich die Gruppe mit den Biographien der Mitarbeiter der Firma Topf & Söhne und diskutierte deren Täterschaft. Besonders eindrucksvoll war das Zeitzeugengespräch mit Waclaw Dlugoborski, der das Konzentrationslager Auschwitz überlebte und der Gruppe von seinem Leben berichtete.
In der zweiten Woche führten die Jugendlichen gemeinsam auf dem jüdischen Friedhof in Oswiecim Erhaltungs- und Pflegearbeiten durch. Sie wollten damit einen aktiven Beitrag zur Erinnerung an die Menschen leisten, die auf den Friedhöfen ruhen, und an diejenigen, die die Gräber ihrer Angehörigen nicht mehr pflegen können, weil sie von den Nationalsozialisten vertrieben oder ermordet wurden.