Der Tanzworkshop 2008 reihte sich ein in die inzwischen zehnjährige und erfolgreiche Tradition, in Wittenberg dieses Projekt umzusetzen.

Auch diesmal haben fast täglich die jungen Tänzerinnen und Tänzer des Tanzstudios Alexis aus Mozyr und der Tanzschule Porwol aus Wittenberg in den Abendstunden gemeinsame Choreographien zu gesellschaftskritischen Themen auf traditioneller Basis erarbeitet und einstudiert. Es war ein ungewöhnlich schöpferischer Prozess, da die Schüler und Studenten es aus ihrer eigenen Sicht taten und es viele Übereinstimmung gab. Seit Jahren beobachten die Veranstalter diese Harmonie und Annäherung der Tanzstile. Die Wittenberger eigneten sich unter viel Schweiß die anspruchsvolle und Tempogeladene russische Technik an und die Weißrussen setzten ihre Tanzkunst in die des Wittenberger Tanztheaters um.

Daraus entstanden gelungene gemeinsame Auftritte bei Jugendbegegnungen vor insgesamt 2500 Schülern: Berufsschulzentrum Wittenberg, Cranach-Gymnasium, Paul-Gerhard-Gymnasium in Gräfenhainichen und Kinderheim in Pretzsch. Überall wurden die Tänze mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und mit enthusiastischem Beifall bedacht; die zuschauenden Jugendlichen wurden zudem in das Programm einbezogen.

 Was war die Aussage? Die Tanzthemen und Kostüme führten in verschiede Epochen und Länder des Erdballs in klassischen und modernem Stil. Der Betrachter wurde so mit in einen breiten Dialog der Kulturen einbezogen, welcher über die deutsch- weißrussische Begegnung hinausging:

  • das Andere ist nicht fremd und das Fremde ist nicht anders, egal aus welchem Land oder welchem Kulturkreis die Tänze stammen
  • die weißrussischen Gäste werden voll akzeptiert, ja sogar gefeiert, weil sie noch besser und moderner sind als wir. Der Ausländer und die andere Kultur wurden also nicht mehr skeptisch betrachtet, sondern als „fetzig” verinnerlicht.

 

Deshalb kamen so viele Jugendliche zur Abschlussdisco wie noch nie und waren nur von einem Wunsch beseelt:
„Im Mai fahren wir nach Weißrussland und im Oktober 2009 und dort machen wir alles noch besser.“