Auf eine besondere Bildungsreise begaben sich im Februar 2025 jugendliche Fußballfans aus der aktiven Fanszene von Rasenballsport Leipzig. Von den Jugendlichen selbst initiiert und von pädagogischen Fachkräften begleitet ging die Fahrt zuerst nach Augsburg. Dort waren die Fans bei einem Spiel ihrer Mannschaft im Stadion dabei. Am Folgetag reiste die Gruppe weiter zur Gedenkstätte Dachau. Klaus Schultz, ehemaliger Diakon der Gedenkstätte und Vertreter der Initiative „Nie wieder“, der Führungen speziell für Fußballfans entwickelt hat, konnte den Jugendlichen eindrückliche und authentische Einblicke in den Alltag eines KZ vermitteln. Anhand von Einzelschicksalen erläuterte er die Bedeutung von Fußballspielen im Lager und deren Auswirkungen auf die Inhaftierten. Im Laufe der Führung ergaben sich viele Fragen und es entstand eine lebhafte Diskussion. Die Besichtigung der Vernichtungsanlagen war für die Jugendlichen kaum zu ertragen. Zurück im Hostel folgten intensive Gespräche über die Eindrücke und die gemachten Erfahrungen. Auch über Parallelen zur heutigen Zeit wurde diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl und die offensichtlich erstarkenden extremistischen Parteien. Ebenso im Fokus standen kontroverse Themen wie der Nahost-Konflikt und der russische Überfall auf die Ukraine.
Den Abschluss der Reise bildete der Besuch des Olympiastützpunktes in München, wo auch die Gedenktafeln zum Terroranschlag der palästinensischen Terrororganisation auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele 1972 besichtigt wurden.
Die Jugendlichen schärften im Rahmen dieser Reise ihre eigene Haltung zu den Themen Nationalsozialismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Durch die Verbindung zum Fußball als gemeinsame Interessenbasis blieb die Reflexion der Themen nicht nur theoretisch sondern konnte in einen lebensweltlichen Kontext überführt werden.