2016 jährte sich der vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog 1996 eingeführte nationale Tag des Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum 20. Mal. In Königs Wusterhausen ist es Tradition, dass dieser Gedenktag von SchülerInnen der Stadt gestaltet wird. In diesem Jahr übernahm das Friedrich-Schiller-Gymnasium Königs Wusterhausen diese besondere Aufgabe.
Zu Beginn des Schuljahres, im September 2015, gründeten 30 interessierte SchülerInnen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums der Klassenstufen 9-12 eine Projektgruppe.
Sie suchten Möglichkeiten, der Opfer persönlich zu gedenken.
Aktuelle Ereignisse der Flüchtlingsfrage flossen ständig in die Gespräche ein, Verbindungen von damals und heute wurden während der Arbeit immer offensichtlicher. Aktuelle und geschichtliche Berichte führten immer wieder zu der Frage nach der Würde eines Menschen. Das Thema für das Projekt wurde geboren: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Zeitzeugenbegegnungen an der Schule inspirierten die SchülerInnen, über das Schicksal jugendlicher Opfer noch mehr zu recherchieren – sie „zum Leben“ zu erwecken.
Sieben Schicksale wurden ausgewählt. Die Recherche lief auf vollen Touren. Autobiografische Literatur, Museumsbesuche, der Besuch der Theaterinszenierung „Främmt“ und „Krieg“ im Berliner „Theater Strahl“, die Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz wurden Grundlage für das Konzept des Gedenktagprogramms.
Der Schulchor und die Schulband recherchierten nach Liedern und musikalischen Stücken für das Gedenktagprogramm.
Die SchülerInnen und das Kollegium der Schule waren sich einig, dass der 27. Januar ein Projekttag für alle SchülerInnen werden sollte. Angeregt durch die Projektgruppe, suchten alle Klassen nach neuen Begegnungen mit diesem Kapitel deutscher Geschichte.