Am 10. Juli 2023 fand der Auftakt zur Konferenz „Tage des deutsch-israelischen Jugendaustausches“ in der Begegnungsstätte Schloss Gollwitz statt.

Schirmherren waren der Botschafter des Staates Israel in Deutschland Ron Prosor, sowie der Brandenburgische Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Beide waren persönlich vor Ort und eröffneten die Veranstaltung. Der Botschafter betonte in seiner Rede, dass der Austausch zwischen deutschen und israelischen Jugendlichen eines der wichtigsten Instrumente der Völkerverständigung sei: “Der deutsch-israelische Jugendaustausch ist die Brücke zwischen unseren beiden Ländern – und auch zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Ich sehe es daher als eine meiner wichtigsten Aufgaben an, den Jugendaustausch weiter zu festigen und auszubauen.”

Die Vergangenheit für eine friedvolle Zukunft in Erinnerung behalten, war auch Tenor der Rede des zweiten Schirmherrn, des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke: „Deutschland und Israel verbindet ein besonderes Band. Das Wissen um die Vergangenheit, der unbedingte Wille die Erinnerung daran wachzuhalten und sichtbares Handeln gegen den wiederaufkeimenden Antisemitismus in Deutschland dürfen dieses Band niemals abreißen lassen. Der deutsch-israelische Jugendaustausch ist dafür eine wichtige Säule. Er ist nicht nur eine Chance für die persönliche Entwicklung und individuelle interkulturelle Kompetenz jedes Jugendlichen, sondern auch ein Beitrag zur Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen insgesamt. Das Land Brandenburg wirkt dabei gern mit.“

Auch Susanne Krause-Hinrichs, Geschäftsführerin der F.C. Flick Stiftung sah in der Erinnerung an die Shoah und der Verantwortung sich dem zunehmend wachsenden Antisemitismus entgegenzustellen einen wichtigen Baustein für ein friedliches Zusammenleben: „Die Verantwortung aus der Shoah und grassierender Antisemitismus, der sich auch aus antiisraelischen Stereotypen speist, verlangt von uns, dass wir es der jungen Generation ermöglichen, sich ein eigenes Bild von der israelischen Gesellschaft zu machen. In den deutsch israelischen Beziehungen liegen für die kommenden Generationen, große Chancen in kultureller, friedenspolitischer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht.“

 

Die Veranstaltung, die auf Initiative der Flick Stiftung ins Leben gerufen wurde, erstreckte sich über zwei Tage und richtete sich an alle Schulen im Land Brandenburg der Sekundarstufe II, sowie an Multiplikator*innen aus Politik und Zivilgesellschaft. Am ersten Tag gab es neben den Eröffnungsreden der beiden Schirmherren verschiedene Impuls- und Kurzvorträge sowie zwei Podiumsdiskussionen.

Ruth Ur vom Freundeskreis Yad Vashem e.V. berichtete in ihrem Vortrag von neuen Formen der Erinnerungskultur und Guy Band von der Gedenkstätte Bergen-Belsen gab Auskunft über die aktuelle politische Situation in Israel. In der ersten Podiumsdiskussion diskutierten Simon Dirksen vom pädagogischen Austauschdienst, Dr. Niels Haberlandt, Geschäftsführer der Begegnungsstätte Gollwitz, Jonas Hahn von ConAct und Erik Lindner, Geschäftsführer der Axel Springer Stiftung über deutsch-israelische Begegnungen im schulischen Kontext. In einer weiteren Podiumsdiksussion berichteten Schüler*innen und Lehrer*innen aus der Region über ihre Austauscherlebnisse.

Am zweiten Tag gab es verschiedene Impulsvorträge sowie Workshops. Durchgeführt wurden diese vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD), dem Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (ConAct) sowie der Gedenk- und Bildungsstätte: Haus der Wannsee-Konferenz. Dabei erhielten die Teilnehmer*innen neben grundlegendem Knowhow zu Aufbau und Durchführung eines Austauschs mit Israel, umfangreiche Informationen zur Sicherheitslage in Israel, zum sichtbaren Handeln gegen Antisemitismus sowie zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.
Zwischen den einzelnen Veranstaltungen blieb zudem viel Raum für Begegnung, Austausch und für einen gemeinsamen Ausklang des Abends.

Die „Tage des deutsch-israelischen Jugendaustausches“ sind eine gemeinsame Veranstaltung der Begegnungsstätte Schloss Gollwitz und der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz mit freundlicher Unterstützung der internationalen Jugendbegegnungsstätte Beit Ben Yehuda in Jerusalem, der Axel Springer Stiftung, der Bundeszentrale für politische Bildung und des Freundeskreises Yad Vashem e.V.

Bilder: Mario Rathmann