Der “Künstlerische Sommer für Kinder” fand vom 5. bis zum 14. Juni 2006 in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Kreisau statt. Eine internationale Gruppe von Kindern im Alter von 9 bis 14 Jahren nahm daran teil. Das Hauptziel der Begegnung war, dass die Kinder offen werden und sich verständigen und verstehen lernen durch den (oftmals ersten) Kontakt zu Gleichaltrigen aus anderen Ländern.
Ein weiteres Ziel des Programms war es, dass sie einen Zugang zur Kunst bekommen, dass sie lernen, sich kreativ auszudrücken und dabei ihre eigenen Grenzen aber auch ihre Möglichkeiten erfahren. Insgesamt waren sie in den Workshops sehr engagiert, in manchen Workshops war Einzelnen eine wirkliche Begeisterung abzuspüren. Teilweise äußerten sie hinterher sogar den Wunsch, die entsprechende Tätigkeit auch zu Hause fortzuführen.
Jeder Tag begann mit einem gemeinsamen “Warm-up” mit verschiedenen Spielen, die ohne Worte funktionierten und das Gruppengefühl förderten. Auch das weitere Programm war darauf ausgerichtet, dass die Kinder sich als ganze, internationale Gruppe erlebten – wie z.B. durch gemeinsame Ausflüge, durch gemischte Workshops und durch Sport-Einheiten mit Mannschaftsspielen. Sowohl bei den künstlerischen als auch den sportlichen Programm-Elementen wurden Möglichkeiten genutzt, sich non-verbal auszudrücken und zu verständigen. Im Laufe der Begegnung lernten die Kinder mehr und mehr, auch in ihrer freien Zeit von diesen Verständigungsmöglichkeiten Gebrauch zu machen und spielten, tanzten und tobten miteinander. Zu Beginn des Theater- und Kunstworkshops fand außerdem eine kurze Einheit statt, in der die Kinder einzelne Worte der jeweils anderen Sprachen erlernten, die sie später weiter übten und anzuwenden versuchten.
Die Workshops wurden von sowohl künstlerisch als auch pädagogisch erfahrenen Fachleuten durchgeführt. Die Aufgabenstellungen waren in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad und die Themen auf die Altersgruppe abgestimmt, jedoch blieb auch immer viel Freiraum, eigene Ideen umzusetzen und selbst kreativ zu werden. Ein wichtiger Anreiz bestand teilweise auch darin, die Arbeitsergebnisse bzw. Kunstwerke hinterher anderen zu präsentieren. Der Höhepunkt war dann eine Abschlussveranstaltung, bei der im Rahmen einer Modenschau und einer großen Ausstellung die Arbeitsergebnisse der verschiedenen Workshops dem Rest der Gruppe sowie Gästen von außen (u.a. Familienmitgliedern der Teilnehmer, Mitarbeiter der Stiftung) gezeigt wurden.
Auswirkungen hat die Begegnung sicherlich v.a. für die Teilnehmer, die durch die oben beschriebenen Erfahrungen offener geworden sind für andere Kulturen (manche haben z.B. den Wunsch geäußert, nun die Sprache des anderen zu erlernen) und sich selbst und ihre Fähigkeiten, besonders im Zusammenhang mit Kunst, besser kennen gelernt haben und diese Kenntnisse vielleicht in Zukunft auch umsetzen werden.