Vom 14. bis zum 27. März 2011 finden in Leipzig zum achten Mal die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Akteure sind rund 30 Leipziger Einrichtungen und Vereine, unter ihnen neue Initiativen wie zum Beispiel das Netzwerk gegen Islamophobie und Rassismus Leipzig oder die Bürgerinitiative „Wir mögen es bunt in Volkmarsdorf“.

Zum Programm im Rahmen der Aktionswochen gehören knapp 40 Veranstaltungen, darunter Workshops, Lesungen, Filme, Vorträge, Diskussionen und sportliche Aktivitäten sowie drei Ausstellungen. Thematisiert werden alltäglicher Rassismus und institutionelle Diskriminierung, das Anderssein und das Fremdsein hier und anderswo, die Islamfeindlichkeit oder die so genannte Integrationsdebatte. Diverse Sportveranstaltungen, die Gestaltung einer mehrsprachigen Radiosendung und Feste geben aber auch ein lebendiges Zeugnis der Bereicherung durch gelebte Vielfalt.

Schulklassen sind am 21. März um 10 Uhr in das Theater der Jungen Welt am Lindenauer Markt zu einer Unterrichtsstunde der anderen Art eingeladen. Die Autoren und Multitalente Noah Sow und Mutlu Ergün präsentieren mit einer jugendlich-frischen „Edutainment-Attacke“ verbreitete diskriminierende und rassistische Vorurteile und zeigen humorvoll, wie man sie überwindet. Das Referat für Migration und Integration organisiert dieses Angebot für jugendliche Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit dem Theater der Jungen Welt Leipzig. Gefördert wird dieses Projekt wie die gesamten Internationalen Wochen gegen Rassismus in Leipzig von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Zu den Veranstaltungen für die junge Generation gehören ebenso ein Courage-Workshop am 17. März um 10 Uhr im Landesfilmdienst, Karl-Heine-Straße 83, ein Themennachmittag zu Südafrika im ANKER in der Renftstraße 1 am 16. März um 16 Uhr und ein Film- und Diskussionsabend mit Schwarzen Jugendlichen am 23. März um 19:30 Uhr in der Paulus¬kirche in der Alten Salzstraße 185.

Erfreulich ist auch in diesem Jahr, dass einige Veranstaltungen in Kooperation mit „Leipzig liest“ stattfinden und somit der gemeinsame Einsatz der Stadt Leipzig gegen Rassismus unterstrichen wird. So veranstaltet das Referat für Migration und Integration gemeinsam mit dem Greifenverlag zu Rudolstadt am 17. März um 20 Uhr im Schille Theaterhaus in der Otto-Schill-Straße 7 die Lesung aus „Kein Fleckenwasser für Leoparden“ von Katrin Okumafi über Barrieren und Vorurteile sowohl in Deutschland als auch in Nigeria. Um 21 Uhr schließt sich die Lesung aus „…und ewig brennt die Lunte“ von Alexander Nyffenegger-Feller, Autor von „Brauner Sumpf“ und einstige Führungskraft der schweizerischen Neonazi-Szene, an.

„Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nicht nur am Rande, sondern in der Mitte der Gesellschaft zu finden sind“, betont der Leiter des Referats für Migration und Integration, Stojan Gugutschkow. „Die Internationalen Wochen gegen Rassismus wollen aufklären über unbedachte Vorurteile, Überheblichkeit, aber auch Menschenfeindlichkeit. Die Leipziger sind eingeladen, die Angebote zu nutzen und eigene Wahrnehmungen oder Vorstellungen zu hinterfragen. Neben der Bereicherung der eigenen Sicht sind dabei auch beeindruckende Erlebnisse und interessante Begegnungen zu erwarten.“

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Umsetzung des 10-Punkte-Aktionsplans der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus, eines Städtebündnisses, dem die Stadt Leipzig per Ratsbeschluss seit 2009 angehört.