festveranstaltung_1600 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus 130 Schulen im Land Brandenburg, die Partnerschaften und Schulprojekte mit Polen haben, wurden von Bildungsminister Reiche zu einer hochkarätig besetzten Festveranstaltung mit deutsch-polnischen Kulturbeiträgen nach Potsdam eingeladen. Gemeinsam mit EU-Kommissar Günter Verheugen, Miroslaw Sawicki, Bildungsminister in Polen, und Dr. Friedrich Christian Flick von der F.C. Flick Stiftung würdigte Bildungsminister Reiche die Partnerschaften und warb für den Ausbau schulischer Kontakte und Begegnungen im kürzlich erweiterten Europa.

Bereits seit mehreren Jahren existieren zwischen brandenburgischen und polnischen Schulen grenzüberschreitende Partnerschaften und Projekte. Unter den Gästen im Potsdamer Nikolaisaal befanden sich auch polnische Marschälle, brandenburgische Landräte und Oberbürgermeister sowie zahlreiche polnische Schülerinnen und Schüler aus Partnerschulen.

„198 Schulen in Brandenburg arbeiten mit 231 Partnerschulen in Polen zusammen. Von den insgesamt 1.109 Schulen in Brandenburg pflegen 342 Schulen Kontakte mit insgesamt 692 Schulen in anderen Ländern”, sagte Bildungsminister Reiche in seiner Begrüßung. „Schulpartnerschaften sind nicht nur aber ein unverzichtbarer Schritt zur Verständigung zwischen Brandenburg und Polen, deren gemeinsame Grenze rund 250 km lang ist. Über die Schulpartnerschaft hinaus engagieren sich 18 Schulen im Land durch bilingualen Unterricht in besonderer Weise für die Entwicklung in Europa, so dass wir diesen Schulen den Titel Europaschule verleihen konnten. Unsere gemeinsame Region rechts und links von Oder und Neiße ist ein ganz wichtiges Laboratorium für die europäische Zukunft. Was gelingt oder nicht, wird für das Verhältnis von Deutschen und Polen in diesem Jahrhundert von großer Bedeutung sein und damit auch für das Zusammenwachsen Europas eine zentrale Rolle spielen. Dass aus der Europäischen Union nun ein wirklich vereintes Europa wird, liegt besonders in den Händen der Jugend Europas, also auch bei den Jugendlichen aus Brandenburg und Polen. Ihre Kontakte zu den Gleichaltrigen in anderen Ländern tragen dazu bei, gegenseitige Vorurteile abzubauen, die kulturelle Vielfalt nicht als etwas Trennendes, sondern als etwas Bereicherndes zu empfinden. Unterstützt wird diese Entwicklung zu einem Europa des Miteinanders der Menschen nicht nur durch die Zusammenarbeit auf der politischen und Verwaltungsebene sondern durch eine grenzenüberschreitende Jugendarbeit und die Fortsetzung in der Erwachsenenbildung.”

In seiner Festrede unter dem Titel: „Europa lohnt sich – mit deutsch-polnischer Partnerschaft geht es voran!” lobte EU Kommissar Verheugen die schon fast selbstverständlichen Kooperationsbeziehungen zwischen den Deutschen und Polen und ermunterte die heranwachsenden jungen Menschen, sich weiter um Verständigung zu bemühen und vor allem auch die Sprache des anderen verstehen und sprechen zu lernen.

Die kulturelle Umrahmung der Festveranstaltung wurde vom Deutsch-polnischen Chor der Europaschule „Marie & Pierre Curie” Guben, von der Europaschule Storkow mit dem Theaterstück „Dichter Wettstreit”, der Europaschule 2. Grundschule Cottbus mit Tänzen und der Europaschule „Karl Liebknecht” Frankfurt (Oder) mit einer szenischen Darbietung mitgestaltet.