Große Freude bei deutschen und polnischen Kindern, Jugendlichen und Eltern – wieder konnten ca. 60 Teilnehmer in zwei Sommercamps in der Lausitz Landschaft und Natur, andere Kulturen, Gleichaltrige und zahlreiche herausfordernde Abenteuer erleben. Wie schon seit Jahren organisierte der Verein Aktion für Umwelt, Cottbus (AKU) jeweils 14tägige Sommercamps im Juli und im August 2014 in seinem Erlebniscamp „Ökotanien“ in Annahütte bei Senftenberg.

Diese Sommercamps – vor allem für Kinder und Jugendliche aus notleidenden Familien und ländlichen Gebieten beiderseits der Grenze – gehören zu den wichtigsten Bildungsangeboten von AKU mit dem Ziel, Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit durch Erfahrung und Aufklärung abzubauen.

Die Teilnehmer mussten nur einen geringen Eigenbeitrag leisten, denn die Sommercamps wurden – wie bislang – in sehr großzügiger Weise gefördert von der Staatskanzlei Brandenburg und vom deutsch/polnischen Jugendwerk sowie aus Eigenmitteln von AKU. Besonders großzügig wurden die Sommercamps erstmals unterstützt von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz (Potsdam), die bevorzugt Aktionen zur Völkerverständigung für Kinder und Jugendliche aus notleidenden Familien fördert. Allen Geldgebern sei im Namen der Veranstalter und insbesondere im Namen der Teilnehmer sehr herzlich gedankt.

Die Sommercamps wurden von erfahrenen Erlebnispädagogen sowie etlichen Helfern und Dolmetschern aus Deutschland und Polen betreut und durchgeführt. Im Vordergrund standen jeden Tag erlebnispädagogische Sprachspiele, die ein Minimum an sprachlicher Verständigung garantierten und darüber hinaus natürlich eine Fülle erlebnisintensiver Aktivitäten – angefangen bei sog. Interaktions- und Vertrauensspielen, über Floß- und längere Kanutouren, Wanderungen mit Orientierungsübungen, Klettern in Hochseilgarten, Radtouren, und anspruchsvollen Projekten, in denen die Teilnehmer jeweils einen deutschen bzw. einen polnischen Abend für die Gäste planen, durchführen und später auswerten mussten. So konnte den Teilnehmern ein sehr erlebnisreiches Programm mit vielfältigen interkulturellen Interaktionen und Eindrücken geboten werden. Das erste Sommercamp begann in Bronkow in Polen und wechselte dann nach Deutschland – ein sehr erlebnisreicher Wechsel mit vielfältigen interkulturellen Interaktionen und Eindrücken. Die zweite Gruppe mit älteren Jugendlichen blieb in Deutschland, um eine längere Trekkingtour durch die Sächsische Schweiz zu planen und zu organisieren.

Erlebnispädagogische Camps erschöpfen sich nicht in Jux und Tollerei und maximal viel Spaß. Die besonderen Herausforderungen – von der Sprachverständigung übers Klettern im Klettergarten, Kanufahren und Bogenschießen, übers gemeinsame Kochen und gemeinsamer Projektplanungen – sensibilisieren und regen zu Erfahrungen über sich selbst und dem Umgang mit anderen an, regen an zu sprachlichem Austausch und zu Nachdenklichkeit und Reflexion – dies alles greifen die hierfür qualifizierten Trainer während der Kurstage immer wieder auf und tragen damit zu Förderung und Stärkung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit bei den Teilnehmern deutlich bei – wie die Veranstalter aus den zahlreichen gemeinsamen Dokumentationen und Rückmeldungen schließen können. Viele Kinder und Jugendliche diesseits und jenseits der Grenze freuen sich jetzt auf weitere Camps im Sommer 2015.